Über dem Observatorium und die Wacholdermatten
6:30 Uhr Frühstück
Es gibt Brei (Haferschleim) Spiegelei, Butter, Brot Wurst und Käse.
7:30 Uhr Aufbruch
Kosmosstation
Wir fahren vom Observatorium zur in 3300 m über NN liegenden Kosmosbergstation nahe der kirgisischen Grenze. Es macht vom Äußeren her nicht den Eindruck, dass dort noch wissenschaftliche Arbeit geleistet wird, aber es ist dennoch so. Wir interessieren uns nicht für den baulichen Zustand der Gebäude, sondern interessieren uns erst einmal für die in der Sonne sitzenden Murmeltiere, den Riesenrotschwanz, Braunellen und Alpenkrähen.
Riesenrotschwanz
[Phoenicurus erythrogastrus]
Tien-Schan Steppenmurmeltier
[Marmota bobak centralis]
Lt. Erlan sind das die
Spuren des Schneeleoparden
Auf der Wanderung entlang eines schmalen Pfades am Hang der Berge (3330 m ü NN) finden sich alte Spuren des Schneeleoparden. An einem Bergrücken sind Himalaya Königshühner erkennbar. Sie sind sehr weit weg, aber immerhin als solche erkennbar.
Im Tienschan
Über und in der Station fliegen Alpendohlen und Alpenkrähen herum. Die Alpendohlen fallen durch ihr eher Singvogelartiges Rufen und bei schwarzem Gefieder der Gelbe Schnabel auf. Sie zeigen ein auffälliges Schwarmverhalten.
Alpenkrähe [Pyrrhocorax pyrrhocorax]
Die Alpenkrähen sitzen mehr vereinzelt, sind etwas größer als die Alpendohlen und sind am roten Schnabel erkennbar. Beide Arten brüten offenbar in den leer stehenden Gebäuden.
Zurück an der Station angekommen, entschließen wir uns ein Stück die Straße herab in Richtung Observatorium zu laufen und werden dabei von zwei Murmeltieren beobachtet. Am Hang sind noch einmal die Himalajakönigshühner zu erkennen.
Wir suchen das Purpurhähnchen
Um 13:00 Uhr nehmen wir am Observatorium unser Mittagessen ein und fahren danach zu den in der Nähe liegenden Wacholdermatten.
Es sind relativ steile mit Wacholdersträuchern bewachsene Berghänge in 2500 m Höhe. Diese Matten ziehen sich auf 1-2 km Länge hin. Zwischen diesen Wacholdersträuchern sind ab und an Geröllhalden eingelagert, die man überwinden muss wenn man sich in die Hänge begibt. Auch kleine Flecken mit etwas Gras zwischen den Sträuchern lockern diesen Bewuchs etwas auf. Der Lebensraum des Purpurhähnchens.
Die Wacholdermatten
Später, am Ende der Reise erfahren wir, dass genau dieses Gebiet für den Wintersport hergerichtet (zerstört) werden soll.
Wir laufen bergan in die Matten hinein und versuchen das Purpurhähnchen zu entdecken. Wir setzen uns verstreut auf eine Wiese und warten mehrere Stunden.
Nichts passiert.
Doch nach einiger Zeit macht ein in einiger Entfernung stehender Kollege ein Handzeichen. Jedoch, ehe wir dort sind ist alles vorbei. Er zeigt uns ein verschwommenes Foto von einem blauen Etwas. Alle anderen haben wie ich keinen Erfolg. Das Purpurhänchen wird uns noch eine ganze Weile reinlegen.
Bergrubinkehlchen [Calliope pectoralis]
Dafür fliegen allenthalben Wacholderkernbeißer umher. Diese Vögel sind aber dermaßen unkooperativ, kaum hält man das Fernglas, oder den Fotoapparat in die Richtung fliegen diese ab und auf dem Foto ist wiedermal ein leerer Ast abgebildet (Punkt 1 der Feinde des Tierfotografen → das Tier). Einzig die Bergrubinkehlchen singen an den verschiedensten Stellen und verteidigen ihr Revier.
Zurückgekehrt zum Observatorium ist um 19:00 Uhr das Abendessen. Gulasch mit Buchweizen. Ich entdecke, dass auch Glasnudeln auf dem Tisch stehen und finde, dass Glasnudeln auch ganz gut zum Gulasch passen.
Danach ist wie jeden Tag Liste schreiben angesagt.
Müde und unzufrieden falle ich ins Bett.
Eichhörnchen spec.
[sciurus vulgaris spec.]