Ringelnatter Knoblauckkröte und das Blaukehlchen
07.05.2016 Der letzte Tag
Vor dem Frühstück gehe ich wieder auf Exkursion ins Niedermoorgebiet. Ich muss wieder aufpassen, dass ich nicht stecken bleibe und längs in den Matsch falle. Denn ich bin allein unterwegs. Mich könnte dann keiner herausziehen. Am Turm sind wieder balzende Bekassinen zu sehen, die Luft erklingt von deren „Meckern“. 2,0 Rohrammern, Wiesenpieper und eine Dorngrasmücke tummeln sich hier. In der Ferne ruft ein Grauspecht.
Dorngrasmücke [Sylvia communis], Bekassine [Gallinago gallinago],
Rohrammer [Emberiza schoeniclus]
Nach dem Frühstück fahren wir noch einmal in die umliegenden Felder und Wälder. Auf dem Weg scheint eine Ringelnatter nach etwas zu suchen. Als sie uns bemerkt flüchtet sie. An der Stelle, wo die Ringelnatter soeben noch nach etwas gesucht hatte, entdecken wir eine Knoblauchkröte, man kann sie gut an den länglichen Pupillen erkennen. Die Ringelnatter war wahrscheinlich auf Jagd nach der Knoblauchkröte, bis wir sie gestört hatten. An einem Waldrand steht überraschenderweise ein Elchkalb völlig frei da. Es schaut uns neugierig an. Wir sind wahrscheinlich die ersten Menschen, die es zu sehen bekommt. Und für uns ist es das erste Elchkalb, das wir zu sehen bekommen. Die Mutter steht versteckt hinter einem Birkengestrüpp. Das Elchkalb trollt sich und vor uns fliegt eine Birkhenne auf. Auf den angrenzenden Wiesen fliegt eine Wiesenweihe und wir hören Große Brachvögel rufen.
Elch + Elchkalb [Alces alces], Knoblauchkröte [Pelobates fuscus], Ringelnatter [Natrix natrix]
Auf der Weiterfahrt sehen wir noch einen Rotrückenwürger, eine Wiesenweihe, zwei Braunkehlchen, einen Steinschmätzer und eine Grauammer. Die einzige Grauammer auf dieser Reise. Wir halten auch Ausschau nach dem seltenen Ortolan, aber er ist selbst hier in Ostpolen sehr selten geworden.
Wiesenweihe Montagu's harrier [Circus pygargus];
Braunkehlchen Whinchat [Saxicola rubetra];
Steinschmätzer Wheatear [Oenanthe oenanthe];
Rotrückenwürger Red-backed shrike [Lanius collurio]
Am Zusammenfluss von Narew und Biebrza beobachten wir von einer Anhöhe aus Uferschwalben, Rotschenkel, unsere bisher einzigen Tafelenten (1,1), Silberreiher, Bruchwasserläufer, ca. 20 Kampfläufer, Dohlen und Nebelkrähen. Bei der Wanderung entlang der Narew begegnen uns Schafstelzen, Silberreiher, Höckerschwäne, Kranich und Trauer- und Weißflügelseeschwalben und Schwarzstorch. In einer Siedlung sehen wir den Wendehals.
Am Zusammenfluss von Biebrza und Narew: Schwarzstorch [Ciconia nigra], Trauerseeschwalbe [Chlidonias niger], Schafstelze [Motacilla flava], Weißflügelseeschwalbe [Chlidonias leucopterus], Feldhase [Lepus europaeus]aum für den Inhalt von class "Bild_links"
Nach dem Abendessen wollen wir entlang eines Weges ins Sumpfgebiet gehen. Am Rande des Weges stehen viele Büsche und von überall her klingen Blaukehlchengesänge (min. 6 x). Zu sehen ist aber keins. Erst beim Dunkelwerden im allerschlechtesten Licht sehen wir eines im Gebüsch, von Zweigen halbverdeckt umherhüpfen. Auf dem Rückweg klingt vom Wegesrand der Ton (zirpen kann man es nicht nennen) einer Maulwurfsgrille.
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Abreise