Dreizehenmöwe

 

Am Polarkreis

Der nächste Morgen(16. Juni 2006)

 

Auf! dem Polarkreis
Auf! dem Polarkreis
Pappageitaucher
Pappageitaucher

bringt uns klare Sicht auf die Westküste Islands. Nach einem großartigen Frühstück mit tollem Schwarzbrot, hausgebacken von Sigrun, schultern wir Spektiv und Rucksäcke und machen uns auf eine Rundwanderung um die Insel, Uta futtert das aromatische süßsalzige Löffelkraut, wir sind auf Augenhöhe mit den Puffins und genießen die Weite, den Wind und die vielstimmige Musik der der einzigartigen Konzertarena der Vogelfelsen. Gleich zu Anfang Begegnen uns die Papageientaucher und die Schneeammer begleitet uns mit ihrem Gesang.

Im Sonnenschein umrunden wir das Eiland, hüpfen über die Moos – und Grashügel, was an Laufen auf Luftkissen erinnert . An der Felskante stellen wir das Spektiv auf und sehen Trottellummen, Tordalke, Papageientaucher und in weiter Entfernung Skuas. In der Ferne liegt Island. Und ein gelber Punkt nähert sich bereits der Insel. Unsere Fähre. Gelb,Knuffig, klein.Gegen Nachmittag dann fängt es an, zu nieseln.

In der Ferne liegt Island.

Und ein gelber Punkt nähert sich bereits der Insel. Unsere Fähre. Quitschgelb. Knuffig, klein.

Im Guesthaus wartet wunderbares Mittagessen mit dem frischesten Fisch auf uns– Haddock gebacken und weißfleischig in der goldenen Panade, frisch aus dem Meer geholt von Sigruns Papa und liebevoll zubereitet von Sigrun. Dann nehmen wir Abschied und stapfen die steile Gangway des gelben Schiffs Saefari. Es pflügt munter durch die lebhafte Dünung und da uns der Name irgendwie an Safari denken lässt, hoffen wir, einige Wale zu erspähen, was leider nicht eintrifft. Nach zwei Stunden sind wir wieder auf dem isländischen Festland. Mit dem Bus geht es zum Flughafen, wo unser Grauni brav gewartet hat. Mit einem etwas mulmigen Gefühl, weil es auch hier eher regnet und windet, kurven wir die Straße zum Zeltplatz  hoch. Unser Zelt hat die Nacht und den Wind unbeschadet überstanden  - doch halt, es hat sich entscheidendes verändert:

Es steht jetzt mitten in einer Kolonie von Zelten mit Islandbeflaggung.Die big party zum Unabhängigkeitstag hat begonnen. Sie geht die ganze Nacht durch – nicht wegen der weißen Nächte des Nordens machen alle im sprichwörtlichen Sinne die Nacht zum Tag. Die fortgeschrittene Stunde lässt sich an der Zahl der Socken, die draußen vor einigen Zelten liegen, ablesen  Ihre Besitzer liegen halb draußen und halb drinnen und wir sind froh, dass niemand in oder über unser Zelt und über die Schnüre gestolpert ist oder sich übergeben hat. Aber die Isländer scheinen trink- und feierfest und am nächsten Morgen weitestgehend auf den Beinen, mit einem stärkenden Frühstücksbier in der Faust. Zu diesem Zeitpunkt ahnen wir noch nicht, dass eine Woche später eine ähnliche Nationaleuphorie im WM-Germany ausbrechen und sich in schwarz-rot-goldenen Flaggen ausdrücken wird.   weiterlesen