Nordnorwegen 2015    Varanger Halbinsel
Durch fünf Länder zwischen Ostsee und Eismeer
Hakengimpel [Pinicola enucleator] Blume am Boden Austernfischer [Haematopus ostralegus] Lapplandmeise [Poecile cinctus] Bergfink [Fringilla montifringilla]; Grüfink [Chloris chloris] Bergfink [Fringilla montifringilla] Birkenzeisig [Carduelis flammea] Elch [Alces alces] Polarbirkenzeisig [Carduelis hornemanni] Hakengimpel [Pinicola enucleator] Am Samimuseum Odinshühnchen [Phalaropus lobatus] Polarbirkenzeisig [Carduelis hornemanni] Am Polarkreis wohnt der Weihnachtsmann Am Samimuseum
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Taiga

Borealer Nadelwald

Über den Polarkreis

Wir durchfahren dann tatsächlich jenes magische Haparanda, die Grenzstation zu Finnland und nähern uns dem Polarkreis Napapirij. Von den Namen her dachte ich eher an Mexiko und an Neuseeland.

Weihnachtsladen am Polarkreis
 Weihnachtsladen am Polarkreis

Aber spätestens in Rovaniemi ist klar, wo wir sind: In Lappland, der Heimat des Weihnachtsmannes. Wir biegen ab von der E 75 und finden uns auf dem Parkplatz zwischen Bussen aus der Oberpfalz und anderen deutschen Regionen. Junge Mädchen im Rentierkostüm mit neckischem Rock und mit einem wippenden Stoffgeweih führen Touristen durch die Blockhauslandschaft mit Läden, Postamt, Souvenirs, finnischer Mode und Restaurants. Überall ertönt Weihnachtsmusik. Schließlich ist es ja gerade ein halbes Jahr her und ein halbes Jahr hin.

 

Das passende Präsent ist an der Wand des Cafe’s zu bewundern, typisch nordisch. Ein Rentierbikini. Nein, kein Bikini fürs Rentier, sondern ein pelziger Zweiteiler fürs Schwimmen in Finnlands Seen.
Wir kaufen keinen Bikini, auch wenn wir an zahlreichen Seen vorbeikommen. Und dann begegnen wir auch den echten Rentieren, live und in Farbe. Wir haben immer sehr achtsam auf die Straße geschaut und es gab während unserer Reise kein Rentier, das durch uns zu Schaden kam und auf diesem Weg als Rentierbikini und Rentierburger endete.


Auf dem Weg nach Nor den verändert sich die Vegetation. Taiga mit sehr hohen schlanken Bäumen säumt die E 75.
Taiga ist ein Lehnwort aus dem Russischen (тайга) und bedeutet „dichter, undurchdringlicher, oft sumpfiger Wald“. Der Begriff geht vermutlich auf das mongolische Tajga (maŭгa) zurück, das „Bergwald“ bedeutet. Das Erscheinungsbild eines borealen Nadelwaldes ist grundverschieden von dem der gepflanzten Nadelwaldforsten der gemäßigten Zone. Während Forstbäume viele Jahre lang sehr dicht stehen, sind die Taigawälder – bis auf einige verstreute, dicht stehende Baumgruppen – weitaus lichter. Zum Schutz vor Schäden durch die Schneelast wird die Form der Bäume nach Norden hin immer schlanker. ( Quelle Wikipedia ).

Die Hakengimpel Lodge

Die Hakengimpel-Lodge
 Die Hakengimpel-Lodge

Gegen Abend erreichen wir unser Ziel: Die Neljan Tulen Tulpa, in Fachkreisen auch Hakengimpellogde genannt. Wir haben uns bei unserer Reisevorbereitung auf die Seite der „Wanderschreiber“ – Ornithologen bezogen und vor hier kam die Empfehlung dieses Guesthouse. Wir beziehen eine kleine Hütte in der Nähe des Haupthauses und stärken uns erst einmal mit einem finnischen Abendessen – Rentiergulasch – bevor wir noch einen Rundgang unternehmen zur Vogelfütterung hinter dem Haus. Hier werden laut Infotafel jährlich 1000 kg Vogelfutter an hungrige gefiederte Besucher verfüttert. Wahrscheinlich tragen aber auch die zahlreichen Eichhörnchen zu dieser astronomisch hoch erscheinenden Zahl bei. Am nächsten Morgen beobachten wir beim Frühstück ( unter anderem gibt es Buchweizengrütze ) dann tatsächlich Hakengimpel an der Futterstelle direkt vor dem Fenster.

 

Und in der Nähe unserer Hütte fliegen zwei Kraniche über uns hinweg und wir sitzen lange und warten, ob die Lapplandmeise, die in einem der Nistkästen zu Hause ist, sich zeigt.

 

Bei der Weiterfahrt unternehmen wir auf Tipp eines anderen Ornithologen aus der Logde einen ersten leider vergeblichen Anlauf, die Sperbereule zu sehen. Diese soll in der Folge noch zu einem der Wappenvögel dieser Reise werden. Immerhin sehen wir dann noch einen großen Brachvogel und später vom Auto aus noch eine Elchkuh, die relativ unängstlich in einem Sumpf rechts der E 75 steht und sich in gemächlichem Trab entfernt.

Dann, an der Grenze zu Norwegen wird die Landschaft wieder bergiger, wir queren dann an der Grenze den Fluss Tana und fahren linkerhand das Tanadelta bis Tana Bru entlang. Hier gehen wir Mittagessen und spähen hinaus in den dichter wirkenden Regenvorhang, der Autos, Laster und die Supermärkte des kleinen Ortes in nasse Schleier hüllt. Und spätestens hier und jetzt beschließen wir, dass wir eine Hütte am Zeltplatz in Vestre Jakobselv mieten. Denn das technische Equipment leidet unter permanenter Feuchtigkeit – und wir auch. Wir hatten nicht vorab gebucht, da es hieß, es würde immer Hütten geben, falls wir umswitchen, o Ja!! Und so ist es dann tatsächlich und wir beziehen eine gemütliche kleine Hütte mit Stockbetten, Gardinen, Flickenteppich und weißen Holzdielen. Hier gefällt es uns, hier bleiben wir! Auf jeden Fall bis zum Montag.

 

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