14-Überraschung am Strassenrand
Reisetage
Überraschung am Straßenrand
8.Juni 2019
Heute brachen wir die Zelte ab, nicht ohne das Zelt auch gründlich von den Mövenspuren zu reinigen. Unser Ziel war, hoch in die Berge zu fahren, in Toftemo zu übernachten und dann weiter Richtung Schweden die Heimreise anzutreten.
Wir fuhren ziemlich die selbe Strecke wie auf der Hinreise, zwischen Andalsnes und Bjorli würden wir auch wieder an der Wiese vorbeikommen, wo Lutz die Ringdrossel gesehen hatte. Wir erwarteten nichts, aber wünschen und hoffen ist ja erlaubt und aus dem Augenwinkel sahen wir tatsächlich einen amselgroßen Vogel auf der Wiese.
Diesmal schafften wir es, am Straßenrand zu halten, mit Warnblinkanlage, und aus dem Fenster heraus zu beobachten und zu fotografieren. Die Ringdrossel, ein Männchen, war bereits erfolgreich bei der Futtersuche und die Larven hingen links und rechts aus dem Schnabel. Und gerade mal 100 Meter von uns entfernt. Das war nicht zu toppen! Das Highlight nicht nur dieses Tages, sondern der Reise, die etwas mau und auch frustrierend begonnen hatte. Und selbst als wir dann wieder im Dovre angekommen waren, im Reich des Mornell, der sich nicht hatte bitten lassen, waren wir von der Ringdrosselsichtung her zufrieden und konnten das Kapitel Mornell doch noch versöhnlich abschließen - für diesmal.
Nordische Ringdrossel Turdus torquatus torquatus futtersuchend auf einem Feld nahe der Strasse
Unsere Rückreise vom 9.-13.Juni über Schweden gestaltete sich dann noch recht abwechslungsreich. Wir hatten uns - wie schon 2010 - Getnö Gård im Seengebiet des Asnen als Zeltplatz ausgesucht. Abends flog die Waldschnepfe erneut über unser Zelt und nachts zogen Gewitter über uns hinweg, verirrten sich im Seengebiet und schienen immer wiederzukommen. Unser Zelt hielt dicht, unsere Nerven waren etwas strapaziert, aber wir schafften es, trotz des kleinen Sees, der sich am Zelteingang bildete und trotz Wind, das tropfnasse Zelt einzupacken und es dann am Abschlußzeltplatz im First Camp Mölle bei Sonne und Wind zu trocknen. Zusätzlich tröstete uns die Fischsuppe am Kullens Fyr, die schon bei der Hinreise so gut gewesen war und der angenehme Sanitärbereich des Zeltplatzes, nachdem in der Nacht zuvor wegen der Gewitterserie weder an Schlaf noch an eine Dusche am Morgen zu denken war.
Kraniche (Grus grus) in der Nähe von Getnö Gård
Auf dem Zeltplatz Karlstad
tummelten sich zwei Hasen (Lepus europaeus)
Zeltplatz Getnö Gård
Nachts zog eine Waldschnepfe (Scolopax rusticola) ihre Runde
Mehlschwalbe (Delichon urbicum)
Auf der Strasse zu Kullens Fyr/ Mölle
Entspannt und ausgeschlafen fuhren wir die Strecke zurück nach Trelleborg und als wir dann in Rostock ankamen und von Bord rollten, in einer milden Sommernacht, war das Wetterleuchten am Horizont unser Begleiter - es war dann auch schön, wieder in einem festen Quartier das Naturschauspiel von Blitz und Donner mitzuerleben.
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