Die "Möwenautobahn ..."

Die Süßwasserseen sind auch Badeplatz für Hunderte Dreizehenmöwen. Sie baden und sonnen sich und treten dann mit Nistmaterial den Rückflug an, eine Möwe nach der anderen in einer ordentlichen Reihe hintereinander fliegt über uns hinweg, segelt über den Klippenrand und biegt zu ihrem Nistplatz ab. Anscheinend gilt Linksverkehr. Abends beobachten wir dann, dass diese nicht abreissende Kette der Möwen auch eine gegenläufige Bewegung hat, wenn die Möwen, diesmal mit leerem Schnabel, zurückfliegen…

Mittags sind wir fast allein mit den Möwen und den Klippen und dem Seeadlerhimmel. Steigen dann über den Weidenweg hinunter zum Strandweg. Auf einer der Wiesen zirkelt ein kleiner Traktor mit Mähmaschine ein Kreismuster in die Wiese. Zuerst ist es ein Aussenkreis, dann verschwindet der Traktor, nur sein Nähmaschinentoktoktok ist zu hören. Als wir zwischen den Schafen und Lämmern den geteerten Zickzackweg hinunterlaufen, taucht er wieder auf – die zweite und dritte Runde. Unten fährt dann der leere Bus vorbei zum Wendehammer am Ende der Straße. Wir beschleunigen unsere Schritte, denn irgendwann muss er ja zurückkommen. Der Bus lässt uns noch Zeit, bis wir zum Zeltplatz zurückgelaufen sind und unsere schwere Ausrüstung im Zelt verstaut haben. Eisessend lungern wir an der Straße und stoppen den Bus. Bis zur Brücke sind wir praktisch die einzigen Fahrgäste. Runde schläft den Mittagsschlaf.
Abends – erstaunlich – laufen wir noch einmal hoch zu den Klippen. Hier fotografieren inzwischen an die hundert Leute die Papageientaucher – allerdings sind sie nur immer kurz zu sehen, wenn sie flatternd eine Ehrenrunde drehen, dann aber in einer Erdhöhle abtauchen. Nur ein einziges Exemplar verharrt wie angeklebt vor seinem Bau. Aber auch andere bunte Vögel balancieren in schwindelnder Höhe – bunte Vögel ohne Flügel.
Und die Möwen fliegen immer noch…

 mit wehen Oberschenkeln streben wir den Berg hinunter, an den Schafen vorbei, Richtung Zelt.  weiterlesen...