Vinstradalen-Die Suche nach dem Mornell

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Die Suche nach dem Mornell

3. Juni.2010

Mauthäuschen
Mauthäuschen

Am 3. Juni liegt vor der Suche nach dem Mornell erst einmal die Suche nach dem Vinstradalen, wo es ihn geben soll. Das Vinstradalen ist von der E 6 aus fast nicht auffindbar. Wir haben keine Scheu, einen Bauarbeitertrupp bei Straßenarbeiten an der E 6 anzusprechen und werden in die richtige Richtung geschickt. Auch hier wartet ein idyllisches Mauthäuschen – was an der Seite dieses Häuschens angeschrieben steht, versäumen wir zu lesen… und als wir auf der Rücktour wieder vorbei kommen und die Warnungen nebst Handynotruf lesen, wird uns etwas mulmig. Auch aus gutem Grund. Allerdings sind wir überzeugt, dass wir dort oben keinen Empfang hatten, dort, wo wir uns fast, nur fast, aber immerhin FAST FESTGEFAHREN!! haben.

Auto
Zwischen Restschnee

Bis ganz oben zur Hochebene geht es eigentlich aber ganz gut voran. Rechts rauscht ein Wildbach, wir passieren einige Almen, einmal läuft vor uns ein Fuchs auf dem Weg. Dann wird es steiler und Einsamer. Der Škoda Fabia (genannt GrusGrus) zirkelt die Spitzkehren der unbefestigten Straße hoch mit der Präzision eines Uhrwerkes. Rechts und links liegt Schnee. Auf der Hochebene mit einem zugefrorenen See halten wir an und fotografieren. Die Sonne blinzelt träge zwischen Wolken – Schneewächten räkeln sich in ihren Strahlen und beginnen zu zerfließen. Auch hier präsentiert sich uns ein Moorschneehuhn oder Hahn.

Moorschneehuhn
Moorschneehuhn


Er würde gut zu unserer Einundalen-Emma passen. Auch er ist ruhig und sitzt entspannt freundlich Modell.

Unser eigentlicher Suchvogel, der Mornellregenpfeifer, bleibt, so er hier irgendwo sich herumtreibt, verborgen. Jeder flechtenbunte Stein könnte theoretisch auch ein sich wegduckender Mornell sein.  Wir steigen wieder ein und fahren weiter. An einer Stelle sinken die Vorderreifen in eine Schlammfurche und nur mit Geschick können wir wieder heraus. Weiter vorne wartet zwischen Schneemauern das nächste Handicap. Und es taut hier oben. Wir steigen aus, Lutz sieht sich die Stelle genauer an und meldet, dass er mit den Schuhen fast im Schlamm eingesunken wäre. Hier würden wir uns unweigerlich festfahren und mangels Spaten und Handyempfang bliebe nur eine Nacht in einer der verlassenen Almhütten. Campinggas und Ausrüstung haben wir ja dabei. Trotzdem verzichten wir und bereiten einen Wendekreis vor, indem wir Steine vorne und hinten auf der relativ ebenen Fläche wegräumen.

Schnee beiseite schiebend
teilweise muss der Schnee beiseite
geschoben werden

Dank des Polo-Fahrwerkes kann er GrusGrus trotz seiner Länge auf relativ engem Raum wenden und wir machen uns – mit spektakulären Ausblicken – auf den Rückweg ins Tal. Sogar Schafherdentreiben gehört diesmal dazu.  Unten im Tal belohnen wir uns mit Elchburgern mit Farmerkartoffeln.

 

 

Dann geht es Richtung Osten und schwedische Grenze. Es dunkelt und dämmert und regnet immer wieder. Schon auf schwedischer Seite beginnen wir Ausschau zu halten nach einem Campingplatz und immer wieder fahren wir auf Grundstücke, die als solche ausgewiesen sind, aber nicht besonders anheimelnd wirken. Einer davon ist richtig pittoresk, wie eine Hippiekommune mit alten Bussen in Steven King Atmosphäre.

Schließlich entdecken wir in einem Wintersportort einen schönen und angenehmen Zeltplatz, wo das Haupthaus aus einem ehemaligen Wohnhaus mit Küche und großem Eßraum besteht. Hier gibt es sogar einen kleinen „House-Flohmarktverkauf“, „Geben Sie die Kronen in ein Weckglas und nehmen Sie den Artikel Ihrer Wahl mit. Hier sind es eine orangefarbene Brotschneidemaschine mit Handkurbel und eine weiße Teekanne. Für unsere „Kranichinsel“. Nachts rüttelt der Sturm unser Zelt, aber am nächsten Tag leuchtet der Himmel wieder blau und wir starten unternehmungslustig Richtung Schweden.
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