Von Zingst-Müggenburg nach Schweden
20.Mai:
Zeesenboot "Dorothea"
Die braunroten Segel der Dorothea spiegeln sich an jenem
warmen Maitag im glatten silbergrauen Wasser des Bodden. Es ist fast windstill. Viel haben wir von Eigner Achim Radke erfahren über die Geschichte des Zeesbootsegelns, den Unterschied von Zeesen – zum Zeesboot. Wir hören auch Seeräubergeschichten über die Likedeeler ( Gleichteiler ) des Piraten Störtebeker ( Stürz den Becher – als Aussage über seine Trinkfestigkeit). Diese sagenumwobene Figur muss wirklich überall und nirgends aufgetaucht sein.
Die weitere Fahrt geht vorbei an der Insel Kirr. Dort sehen wir die Ornithologen, die die Nester und Gelege der dort Brütenten Limikolen und anderer Vogelarten zählen und kartieren. Sobald die Brut abgeschlossen ist, keinen Tag vorher, werden Jungrinder auf die Insel gebracht. Sie fressen sich auf den salzhaltigen Wiesen an frischem Gras satt. Sie sind, so hören wir erstaunt, exklusiv für die Produktion eines Babykost-Herstellers reserviert.
Zeesenboot am Hafen
Als wir zurückkehren, beginnt die Sonne durch den Nebel hindurch zu scheinen. Es wird warm. Am Hafen sind viele Touristen unterwegs. Die braunroten Segel der Dorothea und ihrer Nachbarin, der Möwe, sind begehrtes Fotomotiv und regelmäßig im Zweistundentakt auf dem Bodden zu sehen.
Die Möwe ist kleiner, hat aber eine attraktive Vorderansicht mit ihrer barbusigen Gallionsfigur. Das Boot, schon von Beginn als Fahrgastschiff gebaut und genutzt, hat eine interessante Geschichte: Denn die Möwe wurde zur Flucht über die Ostsee benutzt, landete in Trelleborg – und wurde herrenlos aufs Meer zurückgeschickt, wo sie dann aufgegriffen und dem ahnungslosen Eigner überstellt wurde – der sich einer Untersuchung wegen Fluchthilfe stellen musste.
Die Möwe und ihre größeren Geschwisterboote durften während der weiteren DDR- Zeit dann nur noch auf dem Bodden segeln.
21.Mai:
Hier waren die Wussower
Klinken
Trotzdem sind die Kreidefelsen immer noch ein markanter Anblick. Auch und gerade von Bord unserer Fähre aus, die 12.45 Uhr den Hafen von Saßnitz verließ- Kurs auf Schweden. Mit an Bord: Eine große Dose Erdnüsse aus dem Duty Free Shop. Sie stand während aller Fahrten im Auto auf der Mittelkonsole, zusammen mit den Minitomaten und leerte sich im Laufe unserer Reise, wurde immer neu mit Erdnüssen und Cashewnüssen befüllt.
An Bord ist es sonnig und wir nutzen die Zeit, um uns zu erholen und in der Sonne an Deck zu entspannen.
Kreidefels im Nationalpark Jasmund
Das Panorama der Kreidefelsen leuchtet zu uns herüber.
In Trelleborg angekommen, steuern wir zunächst den Parkplatz gegenüber der Tourist Information an. Deren Öffnungszeiten sind perfekt abgestimmt auf die Ankunft der Fähre – jedenfalls Freitags – denn genau wenn man in 12-14 Minuten den Weg durch den Fährhafen und über die parallel zu den Fährterminals verlaufende Schnellstraße zurück in die Stadt und zum gegenüberliegenden Parkplatz zurückgelegt hat, schließt die Touristinformation ihre Pforten.
Doch gottseidank haben die großen Supermärkte am Ortsausgang von Trelleborg offen und wir machen uns mit den lokalen Produkten und Gepflogenheiten vertraut. Besonders lecker: Die verschiedenen Salzcräcker auch in großen Größen. Als Unterlage für Käse und Hering. Im übrigen lernten wir auf dieser Reise, dass es einfacher ist, einen Burger zu bekommen als ein Fischbrötchen. Wichtig waren auch die Tomaten, die es in verschiedenen Größen und Farben gibt und die wir nebenbei – wie Obst –während der Fahrten gegessen haben. Zusammen mit den Nüssen aus der XXL Duty Free Büchse.
Zeltplatz am Naturpark Kullaberg
Über Malmö geht es Richtung Helsingborg. Unser Ziel : der Naturpark Kullaberg mit seiner Schärenlandschaft und den Grotten und Basaltklippen. In Mölle checken wir bei dem schönen und gepflegten Zeltplatz ein und verbringen eine entspannte Nacht auf schwedischem Rasen. ... weiter