15 Sightseeing - Finnland 2018

Entdeckungen entlang der Via Karelia

Birdwatching along the Via Karelia
Entdeckungen entlang der Via Karelia
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Unsere Route
Unsere Route 2018
Sightseeing in Kotka
Der Kaiser* und die Raubseeschwalbe
20.Juni 2018

Das Saunadorf des Zeltplatzes ist spektakulär. Es schmiegt sich in den Hang und seine Terrassen blicken hinaus über die Bucht, das Meer glänzt unter glasblauem Himmel in Türkis, wie im Reiseprospekt. Treppen führen zum Strand, für Entschlossene, die dann auf dem Steg bis zum Wasser laufen können, um sich nach der Sauna abzukühlen.
Aus den Dächern der Saunahüttchen im Hobbitstyle steigt weißer Rauch auf, faucht leise und nebelt die Szenerie etwas ein.
 
Oben am Hang befindet sich ein größeres Saunahaus, wo die Morgensauna für Zeltplatzgäste gratis angeboten wird. Nach dieser Erfrischung, die auch wir in Anspruch nehmen, treffen wir uns auf der Terrasse des Cafés bei der Zeltplatzrezeption. Auch die Fuscus Fuscus, die nordische Heringsmöwe findet sich ein.
Larus fuscus fuscus
Unser heutiger Plan: Sightseeing in Kotka, das sich mit historischen Holzhäusern, mit Parks und Landschaftsgärten auf mehrere Inseln verteilt. Die „kaiserliche Fischerhütte“ des Zaren Alexander III. liegt in einem solchen Landschaftsschutzgebiet direkt an den Stromschnelle. Vom Parkplatz aus laufen wir auf eine Hütte zu, die sich als das Quartier des kaiserlichen Aufsehers und Verwalters erweist. Die „Hütte“ selbst hat ihren Zugang durch ein Tor und ist deutlich größer dimensioniert. Fotografien auf einer Schautafel zeigen die Zarenfamilie auf der überdachten Veranda.
Kaiserliche Fischerhütten
60.490458,26.887852
GMS  N 60°29'22.943" O26° 53'19.375"

Die Zarenfamilie auf einem Informationsschild
Von hier aus hatten sie einen Blick auf den Langinkoski und die Stromschnellen, an denen die Lachse für die kaiserliche Tafel in Fallen gefangen und gesammelt, dann abgefischt wurden und zeitnah mit der damals neuen Bahnverbindung an den Petersburger Hof transportiert wurden.
Stromschnellen
Da auch wir Appetit auf Fisch haben, fahren wir ins Stadtzentrum, wo wir nahe dem Hafen in einem Lokal ein Mittagsbüffet mit russischen und finnischen Spezialitäten genießen. Wir schleppen uns zurück zum Auto. Es ist warm und wir voll, obwohl wir eher gekostet als geschlemmt haben.
Danach findet an dem Tag nicht mehr viel statt außer faul am Campingplatz herumzuhängen. Urlaub an sich kann erholsam, aber eben auch schön langweilig sein. Das Highlight des Nachmittags stellt dann die Raubseeschwalbe ( Sterna caspia ) mit ihrem markanten roten Schnabel, (wie eine Möhre) dar, die in der Bucht unermüdlich auf Fischfang ist. Sie steht in der Luft und zieht sich zusammen, taucht wie ein Torpedo ins Wasser, taucht auf, mit oder ohne Fischlein, schüttelt sich, steigt auf, fliegt ein paar Meter, späht nach unten, kippt seitlich weg und taucht wieder sturzartig nach Beute.
Wenn wir unser Mittagessen auf diese Art und Weise hätten fangen müssen...
Raubseeschwalbe (Hydroprogne caspia
*
Kaiser = Zar


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