Siikalahti
Das Naturschutzgebiet
7. Juni 2018
Das Sanitärgebäude neben den Zelten wartet mit heißen Duschen auf, ein guter Kontrast zu der sogar für Uta-Elisa sehr kurzen Kontaktaufnahme mit dem sehr sehr frischen See. Unser Boot, das auf der Autofähre mit über die Ostsee geschwommen ist, hat keine Berührung mit dem Wasser. Es bleibt trocken in diesem Urlaub und hat eine komfortable Rundreise im Kofferraum.
Auf der Terrasse des Servicegebäudes frühstücken wir, es ist, wie gesagt, recht frisch - uns wird erst warm, weil wir uns ranhalten müssen mit Zeltabbau und Packen. Unternehmungslustig gestimmt machen wir uns auf zur ersten Etappe: Wir suchen das auf der Karte angezeigte Vogelschutzgebiet und der Schwerpunkt liegt erst einmal wirklich auf suchen. Auch wenn der Weg das Ziel ist, wäre es doch nett, dann Erfolg zu haben. Das Schutzgebiet ist nicht wirklich gut zu finden, wenn man es dort sucht, wo es laut Karte zu finden wäre.
So probieren wir es mit einem Abstecher zu einem See, wir freuen uns, einfach hier zu stehen, zu lauschen und zu gucken, machen nochmal Singschwäne (Cygnus cygnus) am Ufer gegenüber aus und ordnen den dumpfen Ruf aus dem Schilf der Rohrdommel (Botaurus stellaris) zu.
Aber den eigentlichen Beobachtungspunkt haben wir da immer noch nicht gefunden.
Dafür sahen wir einen brütenden Singschwan an einem Ackerrand!
Wir beschließen nach dem Motto Trial and Error, an der nächsten Kreuzung abzubiegen und weiter zu suchen, einfach nach Gefühl.
Zuerst fahren wir durch die waldige Landschaft bis zu einem Gehöft, dann wieder zurück, dann biegen wir auf die Straße, die wir vorher verlassen hatten, nach rechts ab, nur so nach Gefühl …
Und da ist tatsächlich eine Beobachtungsplattform und hier präsentiert sich das gesamte Gebiet als wirklich wunderschön und weitläufig. Stege ermöglichen das Durchwandern und Plattformen sind mit Informationstafeln ausgestattet. Beobachtungstürme ermöglichen Weitblicke auf die Seenlandschaft mit ihren kleinen Inseln, auf denen Fluss-Seeschwalben (Sterna hirundo) nisten.
Nur von der E 6 aus ist das Beobachtungsgebiet ausgewiesen.
Wir durchwandern das Vogelschutzgebiet auf Stegen und betreten kleine Beobachtungshütten, deren Beobachtungsfenster die Wohnbereiche der landenden und startenden, einander mit Fischchen fütternden Seeschwalbenpaare eröffnen.
Auf der weiteren Fahrt beobachten Große Brachvögel (Numenius arquata) auf den Feldern, die mit ihren langen, an der Spitze leicht nach unten gebogenen Schnäbeln im Erdreich nach Würmern stochern.
Und immer wieder weisen die Via-Karelia- Schilder an der Straße auf die historischen Bezüge dieser Landschaft an der Grenze zu Russland hin.
Abends treffen wir in Joensu ein. Das Zelt auf dem stadtnahen Zeltplatz ist rasch aufgebaut. Dann geht’s zum nächsten Einkaufszentrum, denn mit der Matte für Uta-Elisa müssen wir irgendetwas unternehmen. Im Buchladen entdeckt Lutz eine praktische Fleecepicknickdecke mit Wärmeisolierender Unterseite. Danach schwenken wir ein in eine Pizzeria, wo wir uns Pizza Margerita und Pizza mit Meeresfrüchten gönnen.
So gestärkt und ausgerüstet beziehen wir unser grünes Hotel, das am Zeltplatz aufgebaut auf uns wartet. Die Pizza gibt kalorische Energie, die kleinen Tierchen (die Kalorientierchen), die sonst heimlich die Kleider enger nähen, vor allem nach Pizza und Pasta. Diese sind jetzt mit dem Heizen unseres Outdoorquartiers beschäftigt.
Schutzgebiet Siikalahti
DG 61.565878,29.557704
GMS N 61°33'57.161" O29° 3'27.734"
GMS N 61°33'57.161" O29° 3'27.734"
Zeltplatz Joensuu
DG 62.59671,29.740751
GMS N62°35'48.156" O29°44'26.703"
GMS N62°35'48.156" O29°44'26.703"