Gabelracke

        Reisebericht Äthiopien 2011

                Uta und Lutz Schmechta

Esel

Simienwolf

1.Mai 2011:

Wieder da und noch Dort

Wir sitzen bei einem späten Mittagessen im Grafinger Stammlokal. Draußen regnet es sanft, aber stetig. Mairegen. 

In Addis Abeba ( heute Addis Abbaba ), ca.24 Stunden zuvor, hat es auch geregnet. Der Regen rauschte hinab, suchte sich Wege, Wasser floss die Straßen entlang und die Passanten suchten sich mit ihren Flipflops oder auch Barfuß Wege durch den Schlamm. Die trockene Erde sog dann den Wassersegen auf wie ein Schwamm. Die Feuchtigkeit machte es etwas leichter, die Holz rauch- und Abgas-geschwängerte Luft zu veratmen, die sonst als Feinstaub die Atemwege reizt.
Wieder angekommen in unserer Wohnung drehen wir den Wasserhahn auf- sauberes trinkbares Wasser fließt. Und wir denken an die mobilen Wasserleitungen in Äthiopien:

Eselkarawane
[Bild 0.2] Esel mit Wasserkanistern beladen

Eselkarawanen – jeder der ca.10-20 Esel trägt zwei oder vier gelbe Kanister. An der Wasserstelle oder am Brunnen treffen sich alle. Dann laufen alle entlang der vielbefahrenen Straßen. Gelbe Kanister. Darunter zwei lange Ohren. Der Esel.
Viele dieser Bilder und Eindrücke tauchen immer wieder beim Schreiben des Berichtes aus Tagebuchnotizen auf. Sie  führen in die Zeit vom 16.4.-1.5.2011.Zur Reise mit der Ornithologischen Gesellschaft Bayern e. V. nach Südäthiopien. Unsere erlebnisreiche Reise zw.900 m und 4375  m N.N. hat uns durch Regenwälder und Savanne bis nahe der kenianischen Grenze geführt. Wir haben äthiopische Ostergesänge mit Trommeln in der heißen afrikanischen Nacht gehört und haben einen durch Gewitter angeschwollenen Fluss gequert.
Im Straßenbild begleiteten uns die Rinderherden und Eselkarawanen mit den typischen gelben Wasserkanistern.

Bunte Vögel wetteiferten mit den vielfarbigen Kleidern der äthiopischen Frauen. Am 1.5. um 1.10 Uhr startete unser Flugzeug wieder auf dem Bole-Airport in Addis, flog durch die Nacht über den Sudan, Ägypten und mit Umstieg in Istanbul sind wir etwas müde, aber glücklich in München angekommen. Innerlich durchmessen wir noch Raum und Zeit, gehen zurück an den Anfang unserer Reise, um sie auf den folgenden Seiten mit Tagebuchnotizen und Photos nachzuvollziehen. Es sind Eindrücke eines Landes mit seiner Schönheit - eine Schönheit, die gefährdet ist und auf dem Rückzug. Ob in den Regenwäldern bei Wondo Genet oder bei den ehemaligen Kranichrastgebieten nahe Addis - Abholzung und Verbauung durch Gewächshäuser im großen Stil  berauben Äthiopien der Schätze, derentwegen zumindest wir uns dorthin aufgemacht haben.   weiterlesen