Gabelracke

        Reisebericht Äthiopien 2011

                Uta und Lutz Schmechta

Bandamadine
Skarabäus
Blaubrustspint

Simienwolf

19. April 2011

Hot Springs

Mantelpavian
Bild [4.1] Mantelpavian| Hamadryas Baboon| Papio hamadryas

Am Morgen leuchtet die Landschaft frischgewaschen, die Farben klar, in einer Palette zwischen Violett, Smaragdgrün und Zitronengelb. Diese Farben scheint das Gefieder des Abbessinian Roller wiederzuspiegeln, ebenso wie das klare frische Blau und Weiß des Weißkehlspint. All diese kleinen Juwelen fliegen in der Nähe der Lodge.
Gleich nach dem Frühstück fährt unsere Autokarawane ( der Name „Caravan tours and travel“ passt gut ) los. Unterwegs zum Gate des Parks beobachten wir auch heute Oryx-Antilopen – neu ist die Sömmeringgazelle, die unweit von der Straße weidet, geht es in den nördlichen Teil des Parks. Ein bewaffneter Ranger begleitet uns wegen der unklaren Sicherheitslage für diesen Teil des Awash.Unsere Geländeautos werden spielend mit den Berg- und Talpisten fertig. Bei einem Stopp bewundern wir, mit welchem Kraftaufwand und doch spielerisch ein großer glänzender Pillendreher die Mistkugel mit seiner Angebetenen oben

drauf die Straße hochrollt.  Weitere Beobachtungsstopps gelten dem Frankolin im Unterholz und den Hornraben. Von oben beobachtet uns ein Weißbürzelsinghabicht, Kurz vor den Hot Springs kommen wir an Pavianfelsen vorbei. Oben rasten Mantelpaviane mit ihrem wehenden grauen Fell, das wie mit dem Kreppeisen bearbeitet aussieht. Nach der eher dürren Akazienvegetation ist das Gebiet der Hot Springs durch die Wassersituation üppiger und mit Palmen bewachsen. Hier weiden auf saftigen Wiesen die schönen hochbeinigen afrikanischen Rinder mit ihren halbmondförmigen Hörnern. Wir fotografieren sie nicht, weil dies nach Auffassung der dort lebenden Viehhirten den Tieren „die Seele raubt“ und wir niemand verärgern möchten. Dafür weiden in der Nähe Warzenschweine, die wir unbedenklich fotografieren dürfen.

Dann folgen wir dem Ranger zu Fuß über eine morastige Wiese mit zahlreichen Tümpeln, die wir auf Trittsteinen überqueren, balancierend, damit uns die Stative und Rucksäcke nicht in den Schlamm fallen oder wir mit ihnen. Dann folgen wir einem silbrig klaren Bach, balancieren nochmals auf
Bachüberquerung
Bild [4.3] Bachübequerung
Baumstämmen über einen türkisblauen kleinen Fluss. Dann nimmt uns eine traumhafte Szenerie auf, ein klares Türkispetrolblaues Naturbassin mit 60° heißem Wasser. Dieser Naturpool unter Palmen lädt ein, wenigstens einmal die Beine kurz hineinzuhalten. Auf der Rückfahrt entdecken wir eine andere Form, sich zu erfrischen. Am Ausgang des Parks lümmeln und räkeln sich Anubispaviane auf dem Mast einer großen Überlandleitung.  Wir ziehen eine andere Form der Erfrischung vor: Eiskaltes Coke im Hotel. Nachdem wir unsere zweckmäßigen Zimmer bezogen haben ( Komfortklasse im Hauptbau gibt es für die, die 25 Dollar fürs Upgrade zahlen), unser Veranstalter hat uns die einfache Zimmerversion gebucht. Immerhin schaffen wir es, der Dusche Wasser zu entlocken und freuen uns dann auf ein abendliches Duschbad. Zuerst aber geht es zu weiteren Abendbeobachtungen unter einem vielfarbigen Sonnenuntergangshimmel mit Regenbogen und Wetterleuchten. Fledermäuse huschen an uns vorbei und wir lassen die Abendstimmung auf uns wirken.

Das Essen mit Huhn, Gemüse und Reis am Abend schmeckt gut, denn wir haben den Tag über eigentlich fast nichts gegessen, wegen der Hitze vor allem literweise Wasserflaschen ausgetrunken. Auch die Haselnüsse aus der Turkisch Airlines Bordverpflegung hilft uns über die Runden. Jetzt sitzen wir entspannt in einem phantasievoll dekorierten Speisesaal im Hotel in Awash. Das Feuer unter dem Weihrauchgefäß und der Pfanne mit den Kaffeebohnen leuchtet und der Duft nach geröstetem Kaffee zieht durch den Hof. Wir werden zu Zeugen der Kaffeezeremonie  vom Rösten, Mahlen bis zum Kochen und Genießen des frischen Kaffees.   Reichlich müde duschen wir, waschen Haare und Wäsche gleichzeitig unter der Dusche und legen uns unter Leinenlaken und Moskitonetz schlafen. weiterlesen