Gabelracke

        Reisebericht Äthiopien 2011

                Uta und Lutz Schmechta

Rotbauchmohrenkopf

Simienwolf

25. April 2011

Der Tag des Wassers

Hoteleinfahrt
Bild [10.1] Hoteleinfahert.
In der Nacht zufor hat es geregent

Traurig wegen des verlorenen Huts (im Restaurant lag er auch nicht), sitzen wir am Tisch, und, TARAA, es werden Spaghetti serviert. Die zweite Überraschung wartet am Auto: Abiy zeigt uns ein schlammgrünes plattes Etwas. Der Hut lag in einer Pfütze und Abiy erkannte ihn im Scheinwerferlicht seines Jeeps, als er mit der Crew nachts zum Hotel fuhr.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Yabello. Der Tag überrascht und unterhält uns mit bewegten Himmelsstimmungen. Bereits kurz hinter Ngele schwärmen wir aus auf der weiten Fläche eines ehemaligen Militärgeländes – hier wurden während des Konfliktes mit Somalia vor Jahren Übungen und Manöver durchgeführt. Und genau hier soll die seltene Sidamolerche vorkommen. Wir laufen in fächerförmiger Ordnung über die Ebene. Am Horizont kauert eine große Amboßwolke, blaugrau und fett vom Regen, den sie dann über uns großzügig verteilt. Die trockene Grassteppe verwandelt sich in eine Wasserfläche, aus der kleine Grassoden hervorschauen, umflossen von Schlammbächen.

Mit tropfenden Haaren und Hosen, aber mit trockener Optik steigen wir wieder ins Auto. Während der weiteren Fahrt und einem erneuten Reparaturstopp können wir uns wieder trocknen und die Regenjacken in der Sonne auslegen. Papageien und Buntfarbstare unterhalten uns als farbiger Blickfang.
Bei einem Kaffee-Coke-Stopp im nächsten größeren Ort sind wir dann wieder Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Da uns der Shop-Besitzer zwei Cokes verkauft statt einer und Uta lieber Kaffee wollte ( als Magenfüller ), laden wir die Damen des Hauses ein. Die jungen Frauen kichern, freuen sich aber sichtlich und lassen die Coke hin und her gehen.

Wolken
Bild [10.3] Gewitterstimmung

Der Nachmittag gehört wieder der Piste, die sich als rotes Band und von tiefen Regenrinnen durchzogen durch den Busch windet. Der Himmel wirkt elektrisch aufgeladen  - unter blauschwarzen Wolken kreisen Adler. Bei den diversen Beobachtungsstopps schauen unsere Guides schon besorgt zum Horizont, wo es wetterleuchtet und mahnen zur Eile. Mag auch das Sozial-und Nestbauverhalten der Marmorspätzlinge noch so faszinieren, die kleinen geflochtenen Rundnester schaukeln schon kräftig im auffrischenden Wind und wir sind wieder einmal beeindruckt von der Baukunst, die wohl einiges aushalten muss und kann.

Jetzt aber müssen wir unbedingt weiter -  immer wieder durchfährt der Jeep tiefeingeschnittene Bachläufe. In denen schon Wasser sich den Weg sucht – dann wird klar, warum die Eile gut begründet war, denn wir gelangen an einen richtigen Fluss. Er strömt zügig, schlammbraun durch die Gewitterregen, die flussaufwärts schon niedergehen, auf zwanzig Meter angeschwollen. Breite, nicht Höhe, aber tief genug ist das Wasser, die Motorhaube senkt sich tief und die Scheibe wird dunkel vom dreckigen Wasser, das hochschwappt.
Zwischen Übernachtung im Busch wegen zwangsweisen Umkehren, Steckenbleiben und der wohlbehaltenen Ankunft im nächsten Hotel stehen 5 Minuten und Abiys fahrerisches Geschick. Am anderen Ufer applaudieren uns umstehende Anwohner und Hirten, die das Geschehen neugierig beobachtet haben. Sie klopfen den Fahrern auf die Schultern und freuen sich herzlich über die Unterhaltung.

Abend
Bild [10.5] Abendstimmung

Noch einen weiteren kleineren Fluß queren wir problemlos – doch für einige  Jugendliche mit Mofa ist er an diesem Abend unüberwindliches Hindernis, genauso wie das Auto, das uns kurz vor Yabello entgegenkommt und dessen Scheinwerfer bald darauf hinter uns auftauchen.
Dann sind wir endlich da und freuen uns über ein komfortables Zimmer mit reichlich Platz für jeden von uns unter geräumigen Moskitonetzen.  weiterlesen