Reise in die Mongolei
vom 18.05.2008 bis 07.06.2008
In der Jurte und Rast am Khurk-Fluß
21.05.2008
Der Morgen begrüßt uns mit frischem kalten Wasser aus dem Fluß. Und mit heißem Nescafe und Kaffeeweißer zu dicken Weißbrotscheiben mit Käse, , Salami und deutscher Supermarktmarmelade. Wir entwickeln ein weiteres neues Ritual, indem wir Gamba beim Abtrocknen helfen. Zwischendurch ergeben sich immer neue Beobachtungen, wie die eines Spiegelrotschwanzpärchens. Die
Piste lockt hinter neue Hügel, durch Täler, in denen die Lärchenwälder noch braungrauen Winterkleid stehen, an diesem Vormittag besuchen wir eine Nomadenfamilie, etwas verlegen
Im innern der Jurte
halten wir uns an den Geschenken fest, die wir mitgebracht haben, Kugelschreiber, Süßigkeiten, Parfüm. Um diese dann mit beiden Händen in der Geste des Schenkens zu überreichen und ein Stück Distanz zu überbrücken. Das Eis wird letztlich von einer Babyziege gebrochen, die unter einem der Sofas mit den bunten Steppdecken hervorkriecht wie eins der sieben Geißlein, das sich im Uhrenkasten versteckt gehalten hatte. Wir sind allerdings nicht aufs Ziegenfleisch, sondern aufs Ziegenstreicheln aus, während die Schoßziege auf unsere Schnürsenkeln herumkaut und später protestiert, als sie wieder in den großen Ziegenpool zurück soll.
Gozo bespricht währenddessen mit der Nomadenfamilie die Organisation eines Touristenreiturlaubs, in der kommenden Woche werden Schweizer erwartet, die mit Pferden und Nomadenguide einen Mehrtagesritt planen. Diese Art von „Graswurzel“Tourismus charakterisiert die Arbeit seiner Agentur. Mit seinem Koch Gamba schult er Nomadenfamilien im Bereich Ernährung und gesundes Kochen – wobei wir uns immer wieder auch gewundert und gestaunt haben, woher Gamba die frischen Zutaten mit Tomaten, Kartoffeln, Paprika und anderer Frischkost herzauberte. In der Zeit unserer Reise dauerte es immerhin fast zwei Wochen, bis wir wieder einen Markt besuchen konnten. Damit hat er auch an trüben Tagen und im stärksten Sturm immer wieder ein Lächeln auf unsere Gesichter und Wärme in den Bauch gezaubert.
Rastplatz
Unser nächster Rastplatz liegt in einer Flußaue des Khurk-Flusses, zwischen Weidengebüsch. Die Fahrt dorthin gestaltet sich holprig, das Gelände ist jetzt trocken, würde es regnen, so erklärt uns Gozo, gäbe es bald keine Chance für die Autos, da in den nächsten Wochen wegzukommen. Deshalb müßten wir notfalls nachts alles zusammenpacken und zu einem höher gelegenen Platz fahren.
Zeltplatz am Ufer
Bevor wir unser Zelt aufbauen, fegen wir mit den trockenen Ästen die Kuhfladen und Pferdeäpfel beiseite, wobei wir im Laufe der drei Wochen unser Handicap verbessern und deutlich steigern. Unser Zelt öffnet sich nach Westen und wir blicken vom Eingang auf Berge, die das Abendlicht mit einem Hauch von Luft in sibrig und apricot überhaucht, auf der Ebene zieht eine Pferdeherde vorbei. Kühe muhen in der Nähe, einmal taucht jemand aus der unmittelbaren Nachbarschaft auf, einer der Nomaden hoch zu Pferd. Dies ist jedesmal ein guter Anlass für unsere Crew, die nötigen Informationen über Weg und Wetter zu bekommen! weiterlesen
Hirte mit Herde
Ohrenlerche [Horned Lark] (Eremophila alpestris)