Reise in die Mongolei

 

vom 18.05.2008 bis 07.06.2008

Zwischen Maybachs und Müllsammlern - an der Kläranlage von Ulan Bataar

06.06.2008

Während wir unsere Zimmer beziehen und die ersten Badewannen mit Schaumigem Wasser und Duft befüllt werden, macht sich ein kleiner verwegener Ornithologen-Trupp auf in Richtung städtische Kläranlagen.  Dort sollen sich wegen des Nährstoffreichtums etliche Möven - und andere Vogelarten tummeln, die bisher noch nicht auf unserer Beobachtungsliste standen.

An den Kläranlagen von Ulan Bataar:

Wie konnte es dazu kommen!? Diplomatische Verhandlungen und großzügiges Entgegenkommen: Denn Gozo opferte sogar seinen Nachmittag für11/2 Stunden durch den Feierabendverkehr und die gleiche Strecke zurück!! Die Hardcore-Ornis ( Lutz eingeschlossen ) wurden überredet, die Duschfreunde – und Körperpflegebesessenen unter uns vorher im Hotel abzusetzen. Was Kommentare und Frotzeleien hervorruft wie:“Na, hoffentlich ist dann nicht gerade die Wasserleitung gesperrt oder die Heizung ausgefallen oder das Warmwasser…“. Wegen Heizung muss man sich keine Gedanken mehr machen. Der Sommer umarmt die Stadt und die Hitze nimmt sie in den Würgegriff.  Doch nach der Kälte und dem Staubsturm scheint das ein willkommener Kontrast. Die Stadt räkelt sich in der Wärme,  vor Hotels wachsen giftgrüne Plastikpalmen auf dem Asphalt.

Das Straßenleben  ist durch Sommerkleider und Straßenparties belebt. Bei dieser Hitze Kaschmirpullis zu kaufen, ist echte Herausforderung nicht nur für den Geldbeutel. Hechelnd und ohne Kaschmirpulli sitzen wir auf den kühlen Marmorstufen vor dem klimatisierten Geschäft und beobachten das Straßengeschehen. Junge Mongolinnen in Highheels und der neuesten Sommermode staken vorbei, das swarowskiverzierte Handy am Ohr. Ein Maybach mit abgedunkelten Scheiben parkt am Straßenrand. Aus dem Mülleimer schräg gegenüber fischt ein abgerissen aussehender älterer Mann Dinge, die ihm vielleicht nützlich scheinen.

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