Reise in die Mongolei
vom 18.05.2008 bis 07.06.2008
Tote Tiere
30-/31.05.2008
Das Warum wird bei der Weiterfahrt klar. Die Tiere wurden an dieser Stelle vom Sturm überrascht. Von dem gleichen Sturm, der uns am See vier Tage zuvor heimgesucht hatte.
An diesem Tag sehen wir noch viele tote Schafe und Rinder, die schlammbedeckt am Rand der Piste liegen.
Steppenmöwe (Caspian Gull)
(Larus cachinnans) am Kadaver
Sturm und Wasser haben hier tiefe Schneisen geschlagen. Wie kritisch sich das anfühlt, merken auch wir, als ein Sturzregen herabprasselt und die Piste immer wieder durch Rinnsale versperrt ist. Unsere Fahrer zeigen ihr ganzes Können, mal geht es darum, ganz beherzt Gas zu geben, dann wieder heißt es langsam durch Senken zu navigieren, nach einer neuen Spur zu suchen.
In den Bussen fühlen wir uns relativ gut aufgehoben. Die Scheibenwischer schaufeln wie verrückt Regenschleier von der Windschutzscheibe.
Steppenadler (Steppe Eagle) (Aquila nipalensis)
In einer Kurve halten sich die Gefährte scharf rechts, um Platz zu lassen für den Gegenverkehr, der mit hohem Tempo durchheizt, ein riesiger Transport mit Metallröhren. Dann begegnet uns ein weißer Jeep, Katastrophenschutz. Der uniformierte Fahrer wechselt mit Gozo einige Worte. Informationsaustausch. Bei der Mittagsrast an einem Felsenhügel berichtet uns Gozo, dass der Schneesturm auch über 50 Todesopfer gefordert hat. Das gesamte Ausmaß macht uns Tage später ein Zeitungsartikel der englischsprachigen UB Post klar. Sie macht am 5.Juni auf mit der Meldung: „Horrorsturm lässt Mongolia in Trauer zurück.“ . In Deutschland wird nicht über diesen Sturm berichtet. Nur, wenn uns etwas passiert wäre, hätte dies als Notiz Aufmerksamkeit gefunden. Gozo war weise, uns Mongolei-Greenhorns in diesen Tagen in dem schützenden Camp unterzubringen, wir waren im Bus gut aufgehoben. Ganz anders als die Menschen hier in ihrem harten Alltag, der auch für Romantiker plötzlich nicht mehr so romantisch anmutet. weiterlesen