Wo sind die Kragenenten?

08.07.2007

Am 8.Juli erwartet uns Nieselregen und eine gewisse Rat- und Lustlosigkeit macht sich breit. Etwas ziellos beschließen wir dann doch eine Rundtour bis zu einem wildromantischen Flußtal, wo es über einen reißenden Fluß und hinauf ins Hochland geht, Allerdings finden wir keinen richtigen Weg, der uns entlang des Flusses führen könnte und dann auch Vogelbeobachtungen ermöglicht. Bis jetzt haben wir keine einzige Kragenente beobachtet, obwohl das schnellfließende und reißende Wasser des Flusses sich dafür anbieten würde. Wahrscheinlich sind wir von der Jahreszeit her zu spät dran, die Kragenenten ziehen offenbar zum Brüten ins Hochland(?). Aussteigen und nach einem Weg suchen - so geht es uns an diesem Tag mehrmals. Am meisten bewegt sich Grauni, da wir letztlich eine richtig weite Tour unternehmen. Und da der Weg das Ziel ist, genießen wir einfach die Weite mit den einzelnen Bekassinen auf Weidezaunpfosten

 

 

Ansonsten ist es eher der Tag der Islandpferde. Uns begegnen Reiter mit einer großen Herde, Füchse, Schecken, Schimmel, Windfarbene, alte und junge. Einige traben, ein sehr altes und abgemagertes Pferd schiebt den Weg vor sich her, das Maul ist von der Anstrengung leicht geöffnet und wir können sehen, dass die Zunge etwas heraushängt. Krank?

 

 

 

Ein Pferdeveteran?Islandpferde können an die 30 Jahre alt werden und sind dann immer noch kompakt. Aber dieses Pferd sticht aus der Menge heraus. Was für eine Geschichte würde es erzählen, wenn es sprechen könnte?

 

Etwas später erleben wir noch eine ganz spezielle Pferdebegegnung, als eine Isiherde unseren Picknicktisch umrundete, um auf die nächstgelegene Wiese zu gelangen, und wir kurzentschlossen als „Hilfshorseboys“ zu Fuß fungierten.

Es wurde nichts umgestoßen, dass Wasser kochte ungestört, während die Rappen, Schimmel, Schecken und Braunen wieder den Weg zur Straße nehmen:
Der Tag endet sonnig, mit dem kobaltblauem Wasser des Sees und von ferne grüßen wieder die Westfjorde, diesmal gleichsam zum Abschied.