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Reisefieber

27.06.2007

Die Speicherkarten sind geleert, die Festplatte des Schleppie um ca.300 Bilder reicher. Die Akkus geladen. Und wir packen unser Equipment wieder — nachdem wir uns wieder ins Gästebuch von Gastgeberfamilie eingetragen haben. Das Frühstück mit dem selbstgebackenen Brot, der gesalzenen Butter, Orangenmarmelade und dem phantastischen Blick auf die Bucht war wieder großartig.

 

Nach einer kleinen Naturerkundung bei der Hochebene ,wo wir den Regenbrachvögeln nocheinmal einen Besuch abstatten, oberhalb von Thorshavn parken wir Grauni bei der Reederei am Hafen und machen uns zum Mittagessen in einem kleinen Café auf. Hier gibt es mexicanisches Essen, das Publikum ist jung, viele scheinen in Läden in Thorshavn zu arbeiten. Die Tortilla ist lecker.

 

 

 

 

Und wir beschließen, die Norröna oben am Leuchttum zu erwarten, der so malerisch von Graswällen umgeben ist und auf die Bucht schaut. Dort ist es warm genug für einen Mittagsschlaf auf der Regenjacke. Schon bald aber kündigt eine Rauchfahne weit draußen hinter der Krümmung des Horizonts an, dass sich etwas Größeres auf uns zu bewegt.

 

 


Bis die Fähre die Massen an Autos und Trailern aus Bergen und Lerwick von sich gegeben und neue Massen der wartenden Womos und Jeeps und Busse in sich aufgesogen hat, vergehen noch etliche Stunden. Dann beziehen wir unsere Kabine und gehen an Deck, um die Abfahrt aus Thorshavn nicht zu verpassen. Die Norröna grüßt ihren Heimathafen mit lautem Hupen. Dann gleitet sie aus dem Hafenbecken, an den verschiedenen Inseln des Archipels entlang. Wir freuen uns auf den Augenblick, wenn sie ihre Nase nach Westen richtet und zwischen zwei Inseln durch das Tor zum offenen Horizont durchschwimmt. Wir witzeln, ob es hinter dem Horizont abwärts geht und mutmaßen, ob es diesen legendären Mahlstrom gibt, von dem Reiseschriftsteller erzählten, wie er als Trichter Schiffe anzieht, herumwirbelt, und einschlürft wie ein Gourmet die Auster.



 

 

In der darauffolgenden Nacht denken wir noch an diesen Witz. Der Seegang ist nämlich um einiges heftiger als auf der letzten Etappe.

In der fensterlosen Kabine vermittelt sich ein Gefühl wie in einer Achterbahn, dabei wissen wir nie, senkt sich das Schiff oder ragt seine Spitze gerade mal wieder nach oben. So lange wir liegen, sieht es im Magen nicht genauso aus. Aber wir geben dem Ganzen den Charakter einer Ãœbung (das Flugzeug, mit dem die Russen ihre Leute für die Schwerelosigkeit im Weltall trainieren €“ im fensterlosen Raum bei Auf- und AbSteig und Sturzflügen, heißt Kotzkomet ).Und schlafen ein in der Vorfreude auf Island. Alles andere scheint schon weit weit weg, und länger als eine Woche her.