Island 2014
Zwischen Geysiren und Gletschern

Schwimmende Gletscher

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Schwimmende Gletscher und ein Seehund

Am Touristenzentrum

 Bei der Wanderung beobachten wir wieder ein
 Alpenschneehuhn-Hahn [Lagopus muta]

27.05.2014 Nach dem Frühstück mit Gletscherblick und eine kurze Wanderung zur Gletscherzunge bauen wir das Zelt ab und packen unsere Siebensachen in Redwings geräumigen Kofferraum. Redwing haben wir unseren dunkelroten Suzuki Grand Vitara für die Dauer unserer Fahrt genannt, Redwing ist auch der englische Name für die Rotdrossel.
Wir setzen unsere Fahrt über die Ringstraße fort, mal schauen, wie weit wir heute kommen.

Ursprünglich war ja unser Plan, die Route der A 1, die wir 2006 und 2007 nicht befahren hatten, noch zu vervollständigen. Und da sich der Plan, mit der Norröna zu fahren, aus Zeitgründen nicht realisieren ließ und wir mit dem Flieger in Rejkjavik gelandet sind, sind wir nun mit diesem kräftigen Auto und in der Gegenrichtung unterwegs. Und nicht von Seyðisfjörður über Egilstadir nach Südwesten.
Und da es uns beiden viel Spaß macht, mit ihm zu fahren, schon beim Ein- oder Aufsteigen haben wir dieses Gefühl, wie Kapitäne der Landstraße neuen Horizonten entgegen zu fahren. Ihn zu starten, hat etwas von Raumschiff Enterprise, da das Schlüsselmodul jeweils durch Ranhalten eines Mobilteils aktiv geschaltet wird oder eben nicht gleich – und dann für eine Weile ein warnendes Piepen zu hören ist . Warum auch immer. Nun, Redwing- Rotdrossel passt also als Name auch von daher.

Unser nächstes Ziel ist Egilstadir, wobei: Schon nach einigen Tagen haben wir für uns beschlossen, noch einmal rund um Island zu fahren und so den Ring abzurunden. Bis zur Brücke des Jökusarlon ist auf der Ringstraße touristisch einiges los. Hier an diesem Hotspot für Gletscherfreaks und Eis-Enthusiasten gibt es ein Touristenzentrum, einen schwarzsandigen Strand, auf dem der Gletscherfluß kleine Miniatureisberge ablädt, die er durch seine Wasserkraft zu Skulpturen geformt und kristallklar geschliffen hat.

Eisskulptur
 Eisskulptur

Sie leuchten und schimmern auf dem schwarzen Untergrund oder schwimmen und ziehen auf dem Fluss ins offene Meer.
Und dazwischen etwas Dunkles: Eine Robbe taucht kurz auf.
Dieser wilde und faszinierende Strand ist leider dementsprechend besucht, die bunten Windbreaker und Anoraks vor allem japanischer Touristen bilden Farbtupfer vor dem monochromen und klaren Farbspiel aus Grau und Schwarzweiß. Nur die Pinguine haben uns gefehlt… (die es ja in der Arktis gar nicht gibt)

Auf dem Parkplatz fahren die Amphibienfahrzeuge in Richtung Gletschersee an uns vorbei. Boote auf Rädern, das mutet an wie die Illustrationen aus einem Kinderbuch, irgendwie strange.

 

 

Schneeammer
 Schneeammer [Plectrophenax nivalis]

Und mitten in dem Gewusel zerrt eine Schneeammer an einem Stückchen altbackenen Brötchen und kann sich der Aufmerksamkeit vorbeilaufender Ornithologen sicher sein. Dafür lässt Lutz auch seine frisch gebackenen Waffeln stehen.

 

 

Richtung Osten

 Singschwäne [Cygnus cygnus] am Seeufer

Als wir weiterfahren, mit dem warmen Waffelgefühl im Bauch und aufklarender Sonne vor uns, wissen wir noch nicht, wo wir heute Abend übernachten werden. Zunächst geht es weiter Richtung Höfn, der Ort steht unter dem Zeichen des Hummers, ein großes Wasserreservoir am Ortseingang ist mit einem dieser Krustentiere bemalt, das lächelnd mit einer seiner Scheren winkt. Trotzdem, jetzt am Nachmittag, sind wir noch nicht vorbereitet auf ein Hummermenü und haben wohl auch Mitgefühl ( unseretwegen muss heute kein Hummer den Tod im heißen Topf finden ) und kaufen lediglich das Notwendigste im nahegelegenden Samkaup. Dann zieht es uns weiter ins Austurland hinein, entlang von Fjorden, an denen Singschwäne ihr einzigartiges Ballett mit Gesang und Choreografie aufführen.

Utas Freudenjuchzer und Begeisterungsausbrüche über diese Szene sind vermutlich in den Filmaufnahmen immer wieder zu hören. Trotzdem sollten einige passable Videos entstanden sein. Und wären Schwäne noch nicht genug, kreuzen noch Rentiere unseren Weg. Die Tiere leben sonst im Hochland, kommen aber oft auch zum Fressen in die Küstenregionen. Etliche stattliche Exemplare sind recht temporeich unterwegs und eines setzt elegant wie beim Grand National Steeplechase über einen der Zäune. Sie rennen parallel zur Autostraße, deshalb lassen wir sie auch nicht aus den Augen. Aber gottseidank bleibt uns und Redwing auf der gesamten Strecke ein Unfall mit Schafen oder Wild erspart. Aufmerksamkeit ist aber eben immer gefordert. Die weite Landschaft zieht ja den Blick an sich und ins Weite, so dass es immer wieder wichtig ist, den Blick auf das, was auf den nächsten 100 Metern rechts und links passiert, zu fokusieren. Die Straße im Austurland fordert auch immer mehr eine verhaltene Fahrweise – vom Tempolimit mal abgesehen.

Denn sie kurvt elegant um Fjorde, durchquert weite Täler mit glitzernden Flüssen und kobaltblau schimmernden Meeresarmen. Eröffnet den Blick auf verschneite Berge, von denen jeder majestätisches Matterhornformat hat, jedenfalls gibt es hier auffällig viele pyramidenförmige Gipfel. Während sonst die Berge in Island eher abgerundet sind. Natürlich sind die Berge nicht hoch, aber sie wirken mit ihren 250.300 m über NN. imposant, weil sie direkt am Meer oder in der Nähe des Meeres liegen. Dieser Tag bringt so viele neue Eindrücke und führt uns in Richtung der Region, wo unsere Islandbegeisterung vor acht Jahren anfing…

 

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Über Fjord und Berg