Island 2014
Zwischen Geysiren und Gletschern

Die Blaue Lagune

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Die Blaue Lagune

Es ist ein blauer Tag

19.05.2014 Rejkjavik, am Vortag so ferngerückt, jetzt ganz nah, die Stadt sonnt sich jetzt vor unserem Blick vom Turm der Hallgrimmskirkja aus – ob nach Süden, Osten, Westen,

Norden, Berge und Bucht rahmen die Stadt in Azur, Türkis, Hellblau, Violett und Brauntönen. Die Luft ist klar und transparent und das Himmelsblau leuchtet mit großer Intensität, als wollte es sagen: Endlich ist er da, der Frühling, endlich kommt dann auch der Sommer. Dieses Blau leuchtet auch durch die Fenster im Altarraum der Kirche. Die Glasfenster haben wechselnde Motive durch die Lichtstimmungen draußen und den Blick auf die Landschaft und den Horizont.







Die Gärten und Parks liegen erwartungsfroh in der Maisonne und machen sich bereit für den Aufbruch. Rasenmäher werden in Betrieb gesetzt, an den Grünstreifen an den Straßen drehen Leute auf Aufsitzmähern ihre Runden. Es wird geharkt, geschnitten, gemäht, die Grünanlagen einer Frühjahrskur unterzogen.
Das Meer glitzert karibischtürkis, eine frische Brise weht und die Berge rings um die Bucht vor der Stadt, die sich auch in der Glasfront des Opernhauses spiegelt.
Wieder im Auto, wagen wir die erste Runde durch die Stadt und zum nächsten großen Supermarkt, wo wir unter anderem Sushi als Mittagssnack kaufen.Die großen gefrorenen Kabeljaufilets müssen noch bis zum Abend warten und können auftauen. Aber Nüsse und getrocknete Papayastücke, Instantkaffee, Milch und natürlich Rugbraud, Roggenbrot, Butter und Tomaten und Hangikjott , geräuchertes Lamm, wandern in den Einkaufswagen.

Auf dem Weg hinaus aus der Stadt Richtung blaue Lagune – unser Navi mit der Island-Software ist mitgereist und lotst uns charmant mit der vertrauten Stimme und den neuen Namen: „biegen Sie ab in die Ringbraud“ - finden wir bald ein Stück Natur mit Felsen, Strandgras, einer windgeschützten Kuhle, wo wir rasten und ruhen. Und Sushi essen. Eine leichte Brise weht, die 15 Grad sind gefühlte 20 Grad und wir entspannen. Von weit weg rufen Seeschwalben und ein Austernfischer.
Island hautnah.

Blaue Lagune
 Blaue Lagune

Gegen 15.30 Uhr biegen wir auf die Zufahrt zur blauen Lagune ein. Vor dem Braun und Terrakottarot der Berge dahinter wirken die Anlagen des Geothermalgebietes futuristisch. Überall steigt weißer Dampf auf. Wir fahren an mehreren helltürkisen Seen vorbei, die jeder so seine 90-100 Grad haben dürfte und auf den Parkplatz des Spa. Drinnen herrscht Hochbetrieb. Warmes, durch den Kieselgur weiches Wasser umhüllt einem und löst die Verspannungen im Nacken und Rücken und Beinen – das lange Sitzen im Flugzeug!
Es gibt hier sogar eine Beachbar, wo wir vom Wasser aus jeder einen eisgekühlten grünen Smoothie bestellen können, der aus Spinat, Mango, Ingwer und Orangensaft gemixt ist.
Und es gibt so etwas, was wir als Schlammbar bezeichnen, Töpfchen mit Kieselgurschlamm, weiß und quarkig, stehen am Rand des riesigen Naturpools an etlichen Stellen auf Stegen bereit.

Wir bemalen uns gegenseitig das Gesicht mit Kreisen und Strichen und entwickeln kindliche Freude daran, andere Badegäste haben sich die weiße Masse über den Kopf und auf das mehr oder weniger wuchsfreudige Haupthaar gestrichen, von dort aus gleiten die Schlammbatzen, der Schwerkraft folgend, hinunter zu den Schultern und sprenkeln Hals und Rücken. Einige besonders kräftige Menschen erinnern entfernt an den Vogelfelsen Hvitsegur an der Nordküste. Der ist ja auch weiß besprenkelt. Aus gutem Grund. Vielleicht sehen wir auch so aus. Aber nicht lange. Da sich ein gewisser Juckreiz einstellt, das Zeug ist sehr reichhaltig an Mineralien und daher tiefenwirksam, stellen wir uns unter den künstlichen Wasserfall am Rand der Lagune und spülen die Maskerade aus Gesicht und Haaren.

Nach dem Anziehen lungern wir noch durch die Lobby und den Spa-Shop, beschließen aber, Gepäck nach Hause und Reisekasse nicht zu belasten, auch der Eintritt war ja nicht ganz umsonst. Zu kostspielig sind die in Blau und Silber verpackten Lotions, Seren und Cremes. Und die Wirkung des Kieselgurs hält ja noch eine Weile.
Und es macht auch müüüüde…

Welche Wirkungen doch warmes Wasser hat. Wir werden es in den nächsten Wochen immer wieder genießen und erleben.
Am Abend freuen wir uns dann über fangfrischen Cod, in der Pfanne mit Pilzen und Zwiebeln gedünstet. Unsere Campingausrüstung ist inzwischen auch aus den Koffern auf den Rücksitz des Autos gewandert – Schlafsäcke, aufblasbare Matten, Küchenzeile und Lebensmittellager mit Kocher, Gaskartusche und Töpfen sind dort griffbereit. Und hinter den Sitzen auf den Matten gut gepolstert die Fotoausrüstung.
Im Kofferraum: Wie sollte es anders sein, die zwei Koffer mit Kleidung, das Waschzeug und Handtücher auf der Ablage. Der rollende Kleiderschrank sozusagen.

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Der Goldene Zirkel